Für 100 Euro im Monat kommen Tüftler und Gründer aus der Isolierung
„Start Up Connect“ im Technologiepark Offenburg will mit neuem Konzept
wieder Schwung in die Unternehmensgründungen in der Ortenau bringen
OFFENBURG (reim). Seit dem Start der Grünerinitiative Ortenau (GIO) hat
sich einiges getan. Und das spiegelt sich nun auch im Namen wieder:
„Start Up Connect“. Denn inzwischen hat die Initiative nicht nur die
Wirtschaftsregion Ortenau (WRO), sondern auch die Hochschule als
Kooperationspartner für neue Projekte gewinnen können.
„Wir wollen eine Plattform schaffen, um sich auszutauschen“, erklärt
Florian Appel, Geschäftsführer von „Start Up Connect“. Nicht nur
Existenzgründer, die sich mit einer Idee selbstständig machen wollen,
sondern auch über 30 Unternehmen aus der Region seien im Boot.
Unverbindlich könnten sich Gründer jetzt auch zu einem Stammtisch
treffen, jeden letzten Mittwoch im Monat in der Bierbar des Brauwerks
Baden. „Beim ersten Treffen im April seien gut 50 Leute gekommen“, freut
sich Appel. Seitdem setzten sich auch Akteure aus Unternehmen dazu. „Es
stellen sich auch Gründer aus der Ortenau vor, die mit ihrem Projekt
gescheitert sind. Denn Scheitern und wie man damit umgeht, gehört oft
dazu.“ Rund 80 Prozent seien das schließlich. Der Stammtisch „Last
Wednesday“ sei dabei nur eines der Programme, die der Geschäftsführer
und seine Kollegen im Technologiepark Offenburg (TPO) dieses Jahr auf
die Beine stellen wollen. „Wir bieten in Kooperation mit der Hochschule
ab Oktober eine Art Ausbildung für Gründer an“, erzählt er. Module, wie
Strategie, Geschäftsmodell, Kundengewinnung und nicht zuletzt der
Businessplan und die Finanzierung sollen Interessierten Werkzeuge an die
Hand geben, die sie für die Umsetzung ihrer Geschäftsidee brauchen.
Während sich dieses Angebot eher an Studenten richtet, soll es ein
Pendant in Teilzeit, für bereits Arbeitende geben. Für das
„Accelerator-Programm“, das Geschäftsmodelle beschleunigen helfen will,
sind sechs Monate angesetzt, die Kurse finden berufsbegleitend am
Wochenende statt. „Jeder Teilnehmer bekommt einen Mentor von der WRO an
die Seite gestellt und hat somit bereits die ersten Kontakte.“
Das Hauptziel der Initiative ist, Unternehmen in der Ortenau zu schaffen
und dazu die Synergien des bestehenden Netzwerks zu nutzen. „Wir bieten
hier ganz niedrige Eintrittsbarrieren, einen Arbeitsplatz, wo Austausch
und Beratung ganz oben stehen.“ Für 100 Euro im Monat kann ein
Schreibtisch im TPO gemietet werden. Diese so genannten Co-Working-Räume
sollen noch ausgebaut werden. Dieses Angebot richte sich auch an
Nicht-Gründer, also schon tätige Unternehmer. Denn umso unterschiedlich
die Themen und der Austausch seien, desto mehr könne Kreativität
entstehen und gefördert werden. Ansprechpartner seien Geschäftsführer,
Steuerberater und Rechtsanwälte. „Es ist unser Starter Kit für die
Gründer“, betont Appel. Gerade arbeite man an der Reichweite, kooperiere
dabei mit den Gründerzentren in Karlsruhe, Freiburg und Straßburg.
Mittlerweile seiene auch die Zentren in Hornberg, Bühl und Gegenbach
unter dem „Start Up Connect“-Dach, die Zusammenarbeit laufe gut.
Appel will mit der Initiative die Region stärken, Ressourcen
zusammenbringen und Existenzgründer ermutigen. Für Oktober sei ein
„Hackathon“ in der Reithalle geplant, wo Programmierer im Wettbewerb das
tun, was sie am besten können: Projekte entwickeln. Und das wünscht
sich Appel schließlich auch für seine „Start Up Connect“-Initiative.
Bausteine dafür hat er bereits geschaffen.