Chancen der Digitalisierung
29.09.2017
Lahrer Zeitung
Ortenau
(red/vk). Günter Walter, geschäftsführender Partner bei der
Unternehmensberatung Liebich und Partner aus Baden-Baden, hat im Rahmen
der WRO-Veranstaltungsreihe »Informationen aus erster Hand« erläutert,
welche tief greifenden Veränderungen die Digitalisierung für den
Arbeitsalltag mit sich bringt.
»Digitalisierung und Industrie 4.0 erzeugen durch den Einsatz von
Maschinen in der Fertigung und Montage deutliche Effizienzsteigerungen«,
so Walter. Für die Mitarbeiter bedeute dies weniger körperliche
Belastung. »Dadurch entstehen ganz neue Arbeitsformen. Mitarbeiter haben
vermehrt überwachende und steuernde Aufgaben.« Digitale Kompetenzen und
lebenslanges Lernen seien dadurch dringend notwendig.
»Übertragen Sie Verantwortung für Digitalisierungsprojekte an Ihre
jungen Mitarbeiter zwischen 25 und 35 Jahren«, appellierte Walter an die
anwesenden Unternehmer. »Sie werden staunen, welchen Motivationsschub
das auslöst und wie diese digitalen Experten die erfahreneren
Teammitglieder in den Fachabteilungen inspirieren.« In diesem
Zusammenhang bemängelt Walter die aktuelle Bildungslandschaft: »In
unseren Schulen wird derzeit nicht das gelehrt, was die Wirtschaft
braucht um zukunftsfähig zu sein.« Das sei vor allem ein
Generationenproblem. Eine weitere Herausforderung seien Mitarbeiter, die
zwar fachlich gut seien, jedoch Schwächen im digitalen Bereich hätten.
Auf diese Mitarbeiter solle besonders geachtet werden. Man dürfe sie
nicht fallen lassen, sondern solle sie durch Schulungen unterstützen.
»Sobald die Mitarbeiter bereit sind, sich weiterzuentwickeln, ist das
problemlos möglich«, versicherte Walter.
In der von der Digitalisierung angestoßenen Entwicklung sieht Walter
großes Potenzial: Die Mitarbeiter würden körperlich entlastet, schwere
und gesundheitsgefährdende Arbeiten von Maschinen und Robotern erledigt.
Außerdem profitierten Mitarbeiter von der flexiblen Arbeitsweise und
könnten individuelle Lebensentwürfe verwirklichen. Sie müssten sich
nicht mehr ausschließlich im Büro befinden, um zu arbeiten.
»Flexibilisieren Sie Arbeitszeiten und Vergütungsmodelle und sichern Sie
so die nachhaltige Wirkung der digitalen Veränderung im Unternehmen«,
lautete Walters abschließender Rat.
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